Im Januar des Jahres 1775 – Der Graf von Saint-Germain, der große europäische Abenteurer und Okkultist, sieht sich dazu veranlasst, vor seinen Gläubigern nach Italien zu fliehen. Die Reiseroute soll durch das österreichische Kaiserreich, durch Liechtenstein und die Schweiz führen. Pierre, der Diener des Grafen, heuert den Kutscher Karl an, um die Fahrgäste vorerst bis nach Vaduz zu bringen. In einer kalten Nacht gelangen die Reisenden über die Grenze ins Ruggeller Ried, wo sie im dichten Nebel von der Trasse abkommen und ihre Kutsche in ein Torfloch gerät. Die Einheimischen, die den Adligen und seine zwei Gefolgsleute aufnehmen, bis die Kutsche repariert ist, entpuppen sich als abergläubisches Völkchen. Im Dorf kursieren Gerüchte um das nahe gelegene ›Bad im Moor‹. Dort gehe es nicht mit rechten Dingen zu, und der Wirt habe sich dem Teufel verschrieben. Auch dass dem Kutscher in seinen Träumen das geisterhafte Nachtvolk erschienen ist, hält den Grafen nicht davon ab, mit seinen Begleitern ein Zimmer im Bad zu nehmen. Bald merken sie, dass es dort tatsächlich zu spuken scheint ...
Mit seiner unterhaltsamen Erzählung «Das Nachtvolk» fand Armin Öhri bei Feuilleton und Leserschaft gleichermaßen Anklang. Dieses Jahr präsentiert der junge Autor einen Stoff aus der liechtensteinischen Krisenzeit, nämlich die Vorgänge um die geplante Entführung der Gebrüder Fritz und Alfred Rotter im April 1933. Ein einsames Alphotel im Schnee. Finstere Gestalten mit Messern und Pistolen. Ein jüdisches Brüderpaar, das für den Konkurs mehrerer Theaterbühnen verantwortlich gemacht wird. Und jemand, der noch eine Rechnung mit ihnen begleichen will ... April 1933 – Die vierzehnjährige Anna fährt mit ihrer Schulfreundin und deren Eltern in die Ferien nach Liechtenstein. Doch ihr Aufenthalt in dem kleinen Land mündet in eine Katastrophe, und sie wird Zeugin einer menschlichen Tragödie. Eine spannende Erzählung über die schockierenden Ereignisse, die als «Rotter-Affäre» bekannt wurden.
Armin Öhri
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